
Die Rechenzentrumsexperten gehen davon aus, dass die Cloud-Nutzung weiter wachsen wird und bis zum Jahr 2025 rund zwei Drittel der Rechenzentrumsleistungen in der Cloud stattfinden werden.
Viele IT-Abteilungen stellen sich die Frage, ob Blade- oder Rack-Mount-Server für eine virtualisierte Umgebung besser sind. Wie so häufig in der IT gibt es an dieser Stelle keine Universallösung. Allerdings gibt es einige Überlegungen, die bei der Entscheidung helfen können, welcher Formfaktor für virtuelle Umgebungen zu bevorzugen ist. Jetzt bleibt nur noch die Frage zu klären, welche die passende Data Center-Strategie für Ihr Unternehmen darstellt?
Verstärkte Nutzung von Sonnenenergie, steigender Cloud-Einsatz, bessere Auslastung und höhere Rack-Dichte – diese maßgeblichen Trends werden die Entwicklung von Rechenzentren bis zum Jahr 2025 charakterisieren. Das ist das Ergebnis der Umfrage „Data Center 2025: Exploring the Possibilities“, für die Emerson Network Power mehr als 800 RechenzentrumsExperten und -Administratoren weltweit befragt hat. Das Gros der Experten glaubt, dass die Rechenzentren sich im nächsten Jahrzehnt erheblich verändern werden. Die Rechenzentrums-Experten gehen davon aus, dass die Cloud-Nutzung weiter wachsen wird und bis zum Jahr 2025 rund zwei Drittel der Rechenzentrums-Leistungen in der Cloud stattfinden werden. Mit dieser Prognose bestätigen die RZ-Manager den aktuellen Cisco Global Cloud Index, der den durch Cloud-Computing-Services erzeugten globalen Datenverkehr umfasst. Cisco zufolge repräsentieren Cloud-Workloads derzeit etwa 46 Prozent der gesamten Arbeitslasten eines Rechenzentrums, im Jahr 2017 sollen es bereits 63 Prozent sein.
Die Befragten gehen davon aus, dass die Anzahl weitgehend per Solarenergie betriebener Rechenzentren mit Leistungsdichten von mehr als 50 kW pro Rack künftig stark ansteigen wird. Sie rechnen damit, dass Rechenzentren ihren Strom künftig aus verschiedenen Stromquellen beziehen werden. Solarenergie steht dabei an der Spitze, gefolgt von einer Mischung aus Atom- und Windenergie sowie Strom aus Erdgas in nahezu gleichen Anteilen. 65 Prozent der RZ-Manager gehen davon aus, dass Hyperscale-Umgebungen überwiegend aus privater Stromerzeugung betrieben werden. IT-Riesen wie Facebook, Google, Apple und Amazon bauen ihre eigenen Windenergie-Parks oder Photovoltaik-Anlagen, um damit ihre Rechenzentren mit Strom zu versorgen.
„Die Rechenzentren von 2025 werden sicherlich nicht einheitlich aufgebaut sein. Ich beschreibe die Entwicklung gerne mit einer Analogie zum Verkehrswesen“, sagte Andy Lawrence, Vice President of Data Center Technologies und Eco-efficient IT bei 451 Research. „Auf der Straße sehen wir Sportwagen, Familienautos, Busse oder LKW. All diese Fahrzeugtypen besitzen verschiedene Motoren, verschiedene Sitzgelegenheiten und verschiedene Eigenschaften beim Energieverbrauch und bei der Zuverlässigkeit. Diese Vielfalt sehen wir teilweise schon jetzt in den Rechenzentren. Ich denke, die Entwicklung wird sich fortsetzen.“
Die befragten Teilnehmer gehen davon aus, dass künftig Lösungen für das Data Center Infrastructure Management (DCIM) eine große Rolle im Rechenzentrum spielen werden. DCIM optimiert die Prozesse im RZ, indem es bislang getrennte Bereiche verbindet. Denn Data Center Infrastructure Management schlägt eine Brücke zwischen der IT-Infrastruktur (Server, Storage, Racks, Netzwerk) und Anlagen-spezifischen Parametern wie Stromversorgung, Klimatisierung oder Verkabelung. DCIM umfasst aber auch Elemente wie Rechenzentrums-Design, Kapazitätsplanung und Energiemanagement. 29 Prozent der RZ-Manager erwarten dadurch umfassende Transparenz über alle Systeme und Ebenen des Rechenzentrums, 43 Prozent rechnet damit, dass sich die Rechenzentren selbst optimieren können. Die Nutzung von DCIM führt demnach auch zu einer allgemeinen Leistungsverbesserung im Rechenzentrum und einer höheren Auslastung der IT-Ressourcen. 72 Prozent erwarten, dass die Ressourcen im Jahr 2025 mindestens zu 60 Prozent ausgelastet sein werden. Zum Vergleich: Heute liegt der Durchschnittswert hier zwischen sechs und 12 Prozent, im besten Fall zwischen 30 und 50 Prozent.
In den frühen 2000er Jahren drehten sich die Überlegungen im Rechenzentrum hauptsächlich um die Prozessorleistung. Ab dem Jahr 2007 standen Virtualisierung und Konsolidierung im Vordergrund. Heute liegt die Priorität bei Storage-Anforderungen und der Nutzung erneuerbarer Energiequellen. In Zukunft wird sich eine steigende Zahl von Rechenzentrums-Experten mit dem verstärkten Cloud-Einsatz, Softwaredefined Services, höherer Auslastung und Green IT beschäftigen. „Wir wollen mit unserer Data Center 2025-Initiative herausfinden, wie die Rechenzentrums-Experten die Zukunft der Branche sehen“, sagte Steve Hassell, President Datacentre Solutions bei Emerson Network Power. „Die Ergebnisse zeigen differenziertes Verständnis, visionäres Denken und echten Optimismus.“
Viele IT-Abteilungen stellen sich die Frage, ob Blade- oder Rack-Mount-Server für eine virtualisierte Umgebung besser sind. Wie so häufig in der IT gibt es an dieser Stelle keine Universallösung. Allerdings gibt es einige Überlegungen, die bei der Entscheidung helfen können, welcher Formfaktor für virtuelle Umgebungen zu bevorzugen ist. In diesem Tipp sprechen wir über die Vor und Nachteile von Rack- und Blade-Servern. Im Anschluss sollten Sie Ihre Kaufentscheidung dann anhand Ihrer Prioritäten treffen können. Mögliche Kriterien könnten zum Beispiel der physische Fußabdruck Ihrer Server, der Stromverbrauch oder die Performance sein. Unabhängig vom Formfaktor gibt es aber bestimmte Kaufkriterien, die immer gelten. Deswegen wollen wir in diesem Beitrag auch darauf eingehen, wie Sie herausfinden, ob die von Ihnen präferierte Hardware auch mit Ihrer existierenden Virtualisierungs-Umgebung kompatibel ist und wie HardwareKompatibilitäts-Listen dabei helfen können.
Ob Sie nun Blade- oder Rack-Server für das Hosten Ihrer virtuellen Infrastruktur verwenden hängt natürlich von diversen Faktoren ab. In vielen Fällen bestimmt allerdings die Art der im Data Center bereits eingesetzten physischen Server den zu bevorzugenden Server-Typ. Sowohl Blade- als auch Rack-Server bringen Vor- und Nachteile mit sich. Blade-Server ermöglichen eine höhere Server-Dichte, damit benötigen Sie ganz einfach weniger Platz als mit Rack-Servern. Frühe Blade-Systeme hatten einige Einschränkungen, wie zum Beispiel nur eine einzelne oder zwei Single-Core CPUs, eine begrenzte Anzahl an Netzwerkkarten (NIC), limitiertes internes Storage und keine Unterstützung für Fibre Channel Storage. Virtualisierungs-Hosts brauchen allerdings oftmals mehrere Netzwerkkarten, mehrere Storage-Adapter für maximale Verfügbarkeit und eine große Menge an Arbeitsspeicher. Nur so werden virtuelle Maschinen (VM) optimal unterstützt. Im Laufe der letzten Jahre haben sich Blade-Server aber natürlich weiterentwickelt und inzwischen lassen sich die Hardware-Optionen mit denen von Rack-Servern durchaus vergleichen. Es gibt zum Beispiel Unterstützung von bis zu 16 Netzwerkkarten und mehreren Fibre-Channel- oder iSCSI-Host-Bus-Adaptern (HBA). Es gibt aber auch weitere Gründe, die für den Einsatz von Blade-Servern sprechen:
- Ist der Platz in Ihrem Data Center begrenzt, dann sind Blade-Server eine gute Wahl, da Sie dadurch eine wesentlich höhere Server-Dichte erreichen können. Verglichen mit herkömmlichen Servern bringen Sie bis zu 50 Prozent mehr Rechner in einem Standard-42U-Rack unter.
- Blade-Server brauchen auch weniger Strom als ihre Verwandtschaft. Sie sind beim Energieverbrauch effizienter und müssen weniger stark gekühlt werden. Wie viel Strom die Blades verbrauchen hängt dann davon ab, wie voll das Rack ist. Ein komplett bestücktes Blade-Gehäuse frisst allerdings immer noch wesentlich weniger Strom als die äquivalente Menge an traditionellen Servern. Wenn das Gehäuse nicht voll ist, brauchen Blade-Server natürlich immer noch weniger Strom als ein traditioneller Server. Allerdings ist der Unterschied dann weniger groß.
- Blade-Server lassen sich in ein Gehäuse mit einem einzigen Anschluss einstecken. Somit ist die Verkabelung ordentlicher und Sie verhindern den Kabelsalat, der oft mit herkömmlichen Servern verbunden ist.
- Blade-Server eignen sich hervorragend, wenn Sie Ihre virtuellen Hosts von einem SAN (Storage Area Network) booten wollen. Starten Sie von einem SAN, benötigen Sie keine internen Festplatten. Der Host bootet mithilfe von PXE (Preboot Execution Environment) aus dem Netzwerk. Danach verbindet er sich mit dem SAN-Massenspeicher, auf dem sich alle Dateien befinden, und fährt mit dem Boot-Prozess fort.
Blades haben wie beschrieben diverse Vorteile. Allerdings sind auch herkömmliche Server eine praktikable Lösung für Virtualisierungs-Hosts. Zu den Vorteilen von Rack-Servern gehören:
- Es gibt mehr Erweiterungs-Steckplätze für Netzwerk- und Storage-Adapter in herkömmlichen Servern. Einige der größeren RackMount-Server bieten bis zu sieben I/O-Erweiterungs-Steckplätze an. Blade-Server bringen in der Regel eine limitierte Anzahl an Erweiterungs-Möglichkeiten für Storage- und Netzwerk-Bedürfnisse mit sich. Herkömmliche Server sind eine gute Wahl, wenn Sie eine große Anzahl an Netzwerkkarten oder Storage-Controllern in Ihrem VirtualisierungsHost benötigen. Gründe hierfür könnten Load Balancing, eine höhere Fehler-Toleranz (Fault Tolerance) oder das Verbinden mit mehreren Netzwerken sein.
- Rack-Mount-Server bieten größere interne Kapazitäten für lokales Disk-Storage. Auch in diesem Bereich sind Blade-Server eingeschränkter. Wollen Sie viele virtuelle Maschinen auf lokalem Storage betreiben, sind herkömmliche Server die bessere Wahl, da sie ganz einfach mehr Einschub-Schächte für interne Festplatten zur Verfügung stellen. Es sollte aber erwähnt werden, dass einige Blade-Systeme separate Storage-Blades mit sich bringen. Auch damit lässt sich die Menge an internem Storage erhöhen.
- Die meisten Blade-Server unterstützen bis zu vier Prozessor-Sockel. Es gibt aber auch herkömmliche Server, die acht oder mehr CPU-Sockel beinhalten. Sollten Sie eine kleinere Anzahl leistungsfähiger Server auf Ihrem Host-VM laufen lassen wollen, ist das vorteilhaft.
- Herkömmliche Server lassen sich ohne zusätzliche Infrastruktur-Komponenten installieren. Ist im Gegensatz dazu ein Blade-Server-Gehäuse voll und Sie brauchen einen weiteren Server, müssen Sie zusätzlich ein neues Chassis kaufen. Das kann teuer werden.
- Die Installation und das Management herkömmlicher Mount-RackServer verglichen mit Blade-Servern ist oftmals weniger kompliziert. Blades sind unter Umständen diffiziler zu installieren, zu verkabeln, mit Strom zu versorgen und zu konfigurieren. Sobald Sie allerdings eine gewisse Erfahrung damit gesammelt haben, ist dieser Faktor bei einem Kauf weniger entscheidend.
- Herkömmliche Server stellen serielle, parallele und USB-Anschlüsse zur Verfügung. Somit können Sie externes Storage und optische Medien anschließen. Weiterhin ist der Einsatz von Hardware-Dongles denkbar, die Sie vielleicht für eine Software-Lizenz benötigen. Ebenso haben Sie die Möglichkeit, in Ihrem herkömmlichen VirtualisierungsHost ein Bandlaufwerk für Backups zu installieren. Blade-Server bieten als Ausgleich virtuelle I/O-Geräte, die sich mithilfe entsprechender Hardware-Management-Schnittstellen verwalten lassen. Somit könnten Sie Netzwerk-basierte Geräte für USB-Verbindungen verwenden und hätten damit einen Ersatz für lokale USB-Anschlüsse.
Sowohl Blades als auch herkömmliche Server sind solide Optionen für Virtualisierungs-Hosts. Wiegen Sie deswegen die Vor- und Nachteile sorgfältig ab und entscheiden dann, welche Lösung für Ihre Umgebung besser geeignet ist. Oft fällt die Entscheidung zwischen Rack- und Blade-Server aber auch aufgrund persönlicher Vorlieben und aufgrund der bereits vorhandenen Server-Hardware.
Virtualisierungs-Anbieter veröffentlichen auch immer wieder neue Versionen Ihrer Technologien. Damit unterstützen Sie dann in der Regel auch neue oder andere Hardware. Ein Anwender hatte zum Beispiel ein älteres SAN (Storage Area Network) im Einsatz, das mit einer älteren Version der Virtualisierungs-Software gut funktionierte. Nach einem Upgrade der Software musste er allerdings feststellen, dass sein SAN nicht mehr unterstützt wurde. Beim Support bekam er die Auskunft, dass er entweder die Software auf die ältere Version downgraden müsse oder ein unterstütztes Storage-Gerät verwenden solle.
Die Mehrheit der Virtualisierungs-Software unterstützt allerdings die ganze Bandbreite der großen Server-Hersteller wie Dell, IBM und HP. VMware und Citrix stellen spezielle Hardware-Kompatibilitäts-Listen zu Verfügung. Dort finden Sie im Detail, welche Hersteller und Modelle offiziell unterstützt werden. Ein Grund für diese Listen oder HCLs liegt darin, dass die Produkte mit einer limitierten Anzahl an Geräte-Treibern wie Storage- oder NetzwerkControllern ausgestattet sind und das Hinzufügen zusätzlicher Treiber nicht unterstützt wird. Die entsprechenden Kompatibilitäts-Listen von VMware ESXi und Citrix XenServer sind online erhältlich. Behalten Sie aber im Hinterkopf, dass diese Listen regelmäßig aktualisiert werden. Bevor Sie ein Upgrade durchführen, sollten Sie also auf jeden Fall die Kompatibilität erneut überprüfen.
Microsoft Hyper-V stellt im Gegensatz zu VMware und Citrix keine Hardware-Support-Liste zur Verfügung. Hyper-V unterstützt allerdings jegliche Hardware, mit der das darunterliegende Windows-Server-Betriebssystem umgehen kann. Voraussetzung ist allerdings eine 64-Bit-Architektur mit Hardware-Beschleunigung für Virtualisierung. Wir sprechen in diesem Zusammenhang von Intel VT oder AMD V. Es gibt weitere HardwareVoraussetzungen für Hyper-V, die Sie bei Microsoft einsehen können. Einige Hersteller bieten Kunden die Option eines integrierten Hypervisors an. Zum Beispiel können Sie VMware ESXi oder Citrix XenServer auf internem Flash-Storage vorinstalliert beziehen. Das resultiert in schnelleren Boot-Geschwindigkeiten des Hypervisors und Sie benötigen kein lokales Storage auf dem Server.
Einige Hardware-Hersteller bieten zudem Unterstützung für Hardware und Virtualisierungs-Software an. Somit müssen Sie sich nicht mit zwei Support-Abteilungen auseinandersetzen. Kaufen Sie zum Beispiel einen Server von HP, können Sie die Vollversionen von XenServer oder ESX/ESXi gleich mitbestellen. Mit enthalten ist technische Unterstützung von HP. Dieser Umstand ist vor allen Dingen dann von Vorteil, wenn ein Hardware-Problem für einen Software-Fehler verantwortlich ist. Gemeint ist hier zum Beispiel der ESX Purple Screen of Death aufgrund eines fehlerhaften Arbeitsspeichers.
Quelle
Kommentare
