Chirurgen begutachten Echtzeitaufnahmen des Gehirns eines Patienten während einer Operation..


Wie werden künftige Operationssäle für Gehirnchirurgen aussehen? Einen Eindruck vermittelt BrainSUITE®, ein neurochirurgischer Operationsraum des Unternehmens BrainLAB, der an den Arbeitsablauf von Ärzten angepasst ist.

BrainSUITE® ist in Partnerschaft mit Siemens Medical Solutions und BrainLAB entstanden, das führend auf dem Gebiet der durch bildgebende Verfahren unterstützten Chirurgie ist. Das Herzstück des Systems bildet ein Siemens Magnetom, ein 1,5 Tesla Hochleistungs-Magnetresonanztomograph (MR). Mit diesem Scanner können Chirurgen noch auf dem Operationstisch erkennen, ob sie bei ihrem Patienten einen Tumor vollständig entfernt haben. Bislang konnte das erst nach der Operation bestimmt werden, was für viele Patienten weitere Eingriffe bedeutete. Zusätzlich können Chirurgen mit dem MR-Gerät sicherstellen, dass sie den bestmöglichen Operationsverlauf wählen, die Prozedur wird dadurch sicherer und genauer.

BrainSUITE® ist ein kompletter neurochirurgischer Operationssaal, in den weitere innovative Techniken wie Mikroskopie, Bildgebung und Datenmanagement eingebunden sind. Nach der Untersuchung durch den Anästhesisten wird der Patient im MR-Gerät gescannt. Diese Daten werden in ein bildverarbeitendes System namens VectorVision eingespielt, das an der Decke des Operationssaales montiert ist. Die Bilder werden umgehend mit der aktuellen Position des Kopfes des Patienten abgeglichen. Während der Operation können die Bilder auf einem VectorVision Touchscreen-Display eingesehen werden. Das Display dient zusätzlich als Terminal für den Zugang zum Datennetz des Krankenhauses, als Kontrollschirm für der Operationssaal, Wandbildschirme, chirurgische Instrumente und andere Regelsysteme im Raum wie Lüftung und Licht. Operationsmethoden der Zukunft

Auch wenn Skalpell und Pinzetten noch Großes erwartet, etablieren sich Roboter und Miniaturkameras langsam aber sicher am Operationstisch. Vier Methoden, die die medizinische Zukunft revolutionieren.

Medizin-Roboter

  1. DaVinci

Auch wenn man mit Da Vinci gut zeichnen kann, hat er nichts mit Leonardo zu tun. Hier handelt es sich um einen ferngesteuerten Chirurgieroboter mit vier Armen. Der Chirurg kann den Patienten per Joystick in ein paar Meter Entfernung vom OP-Tisch operieren, wodurch das Infektionsrisiko beachtlich verringert wird.

Da Vinci ist einer der Pioniere im Bereich der Minimal-invasive Chirurgie (MIC). Die chirurgischen Instrumente werden durch kleinere Einschnitte als bei herkömmlichen Operationen in den Patientenkörper eingeführt und sind im Anschluss zu 360° beweglich. Vorbei mit den riesigen 10 Zentimeter-Narben und entsprechend langer Heilungsdauer.

Der größte Vorteil des Da Vinci ist die Präzision seiner Bewegungen. Der Chirurg kann von seinem OP-Rotober aus einen ein paar quadratmillimeter großen Bereich genauso gut operieren wie die Entfernung einer Blinddarmentzündung (Appendektomie) durchführen. Und zudem kann man wirklich damit zeichnen...

  1. MARVEL

MARVEL ist ein Akronym und steht für Multi Angle Rear Endoscopic tooL. Diese Miniaturkamera kann Bilder des Gehirns in 3D und hoher Auflösung erstellen.

Im Gegenteil zu einem klassischen Endoskoskop, das eine Achsen-Ansicht ermöglicht, kann sich MARVEL um nahezu um 360° drehen. Dieses Video veranschaulicht die Anwendung eines mehrachsigen Endoskops. Der MARVEL bietet die gleiche Erforschungskapazität wie dieses Endoskop... allerdings im Gehirn.

Diese revolutionäre Kamera entstand aus einer Zusammenarbeit zwischen dem Skull Base Institute und dem Jet Propulsion Laboratory der NASA. Eigentlich sollte sie zur Verbesserung des Curiosity Roboters beitragen, ein für die Mars-Erforschung zuständiger Roboter.

  1. Google Glass

Dr. Philippe Collin, ein Chirurge aus dem französischen Rennes hat dieses Jahr seine erste live übertragene Schulteroperation durchgeführt. Von einem Kontinent zum anderen per Google Glass. Diese Operation, wo einem Patienten eine Prothese eingesetzt wird, verfolgten Professor Goto und sein Ärzteteam in Echtzeit in Japan.

Bisher benötigte die Videoübertragung eines chirurgischen Eingriffs immer die Präsenz eines gesamten Filmteams. Viele Personen und Gegenstände um den Operationstisch zu sterilisieren ist allerdings ein großer Aufwand und nicht immer einwandfrei möglich. Dank Google Glass, filmt der Chirurg selbt uns sehr genau seine Operation, im gleichen Moment seines Eingriffs.

Auch im Ausbildungsbereich hat die Google Glass Applikation Zukunft, weil ein Chirurgen damit in mehreren Krankenhäusern unterschiedlicher Kontinente gleichzeitig seine medizinischen Techniken zeigen und erklären kann.

  1. Kaltes Plasma

Ein letztes Beispiel der innovativsten und experimentellsten Techniken im medizinischen Bereich ist die Sterilisation durch kaltes Plasma. Plasmen sind Gase, deren Moleküle in Ionen und freie Elektronen aufgespalten wurden. Sie können komplett ionisiert Temperaturen bis zu 100.000° C erreichen und zu heißen Flammen werden. "Kaltes Plasma" nennt man einen Plasma-Typ, dessen Temperatur künstlich auf 40

20.11.2014 | 1170 Aufrufe

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