Seit Jahrzehnten arbeitet die US-Marine daran, Lasergeschütze und Railguns Wirklichkeit werden zu lassen. Mit Erfolg: Bis 2020 sollen die Science-Fiction-Waffen ausgereift und gefechtstauglich sein. Dann sollen auch Kriegsschiffe auslaufen, die optisch tatsächlich aus ferner Zukunft stammen könnten.

Schon seit 2006 werden von der US Navy Laser als Alternative zu bisherigen Luftabwehrgeschützen und Bord-MGs getestet. So wird aktuell ein sogenanntes Laser-Weapon-System auf dem Frachter USS Ponce zur Bekämpfung von Drohnen und kleinen Angriffsbooten eingesetzt. Mit der 30 Kilowatt starken Lichtkanone lassen sich gezielt Sprengladungen zerstören und problemlos Löcher in dünne Stahl- und Blechhüllen schmelzen.

Bis 2020, so kündigte nun Admiral Bryant Fuller vom US-Marine-Waffenzentrum Naval Sea Systems Command an, könnten die Laserwaffen die nächste Stufe erreichen. In fünf Jahren seien mehr als 100 Kilowatt starke Systeme einsatzfähig. Mit diesen Energiewaffen ließen sich dann Flugzeuge und Raketen vom Himmel holen oder die Rümpfe von Schiffen zerschneiden.

Lichtkanonen und Railguns sind längst in der Realität angekommen. US Navy

Nebst Lasern soll 2020 aber auch eine weitere Science-Fiction-Waffe keine Zukunftsmusik mehr sein: die Railgun. Bei dieser werden Projektile nicht durch Sprengkraft, sondern mithilfe elektromagnetischer Schienen und einem knapp 25 Megawatt starken Impuls beschleunigt — auf bis zu 9000 Kilometer pro Stunde.

Nach mehreren Labortests wird eine dieser Kanonen ab nächstem Jahr auf dem Transport- und Eingreifschiff USNS Millinocket unter Realbedingungen getestet. Das Geschütz muss nach jedem Schuss händisch neu geladen werden. Doch schon die nächste Generation, so die Ambitionen der Navy, soll vollautomatisch zehn Schuss pro Minute abfeuern können.

Militärschiffe, die ohne großen Aufwand mit den Science-Fiction-Waffen ausgerüstet werden könnten, existieren schon. Bis 2016 soll das erste von drei Schiffen der neuen Zumwalt-Klasse bei der US-Marine in Dienst gestellt werden. Die futuristisch aussehenden Zerstörer können mit ihren vier Gasturbinen bis zu 78 Megawatt Energie erzeugen und damit sowohl Railguns als auch Laser-Kanonen betreiben. Nur 20 Megawatt der Energie werden für den eigentlichen Schiffsbetrieb benötigt.

Mit all der „Star Wars“-Technik hofft die US Navy trotz mehreren Hundert Millionen Dollar an Forschungskosten, langfristig Geld einzusparen. Denn mit Lasern und Railguns ließe sich etwa der Kauf und Transportaufwand von Munition drastisch reduzieren.

 

 

Source:03.08.2015 von Michael Förtsch

https://www.wired.de/collection/latest/die-us-navy-baut-bald-schlachtschiffe-mit-lasern-und-railguns

 

05.08.2015 | 296320 Aufrufe

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