Der orangefarbene Prototyp wurde Ende März in Qingdao vorgestellt: Brennstoffzellen laden eine eingebaute Batterie während der Fahrt der Straßenbahn nach. Die Tram schafft 100 Kilometer mit einer Tankfüllung und eine Spitzengeschwindigkeit von 70 Kilometern pro Stunde.

Fehlende Wasserstoff-Tankstellen, die beim Auto bisher die Verbreitung der Technologie ausgebremst haben, sind in diesem Fall kein Problem: Weil die Straßenbahnen auf festen Routen fahren, müssen die Tankstellen nur entlang der Gleise gebaut werden. Die Entwickler geben die Dauer des Tankvorgangs mit drei Minuten an. Die Wirtschaftlichkeit der Tram sei durch die hohe Zahl der Passagiere gesichert.

Damit könnte die Tram den dichten Straßenverkehr in notorisch verstopften chinesischen Großstädten auf umweltfreundliche Weise entlasten – zumindest, wenn erneuerbare Energien den Wasserstoff erzeugen.

Sifang, eine Tochter des staatlichen Eisenbahnbauers CSR, glaubt an eine schnelle Verbreitung der Technologie. Noch gibt es in der gesamten Volksrepublik zwar nur weniger als 140 Kilometer Straßenbahnschienen. Staatsmedien berichten jedoch, dass in den kommenden fünf Jahren landesweit mehr als 1000 Kilometer gebaut werden sollen. (Marcel Grzanna)

http://www.heise.de/tr/artikel/Chance-fuer-Wasserstoff-2639807.html

09.06.2015 | 3479 Aufrufe

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