
Tokio (JAPANMARKT/jw) – Japans Baukonzerne denken gerne möglichst groß. Obayashi zum Beispiel will bis 2050 einen Aufzug in den Weltraum bauen. Rivale Shimizu konterte jetzt mit einem Gebäude, das in die entgegengesetzte Richtung zeigt – eine Spirale zum Wohnen bis zum Meeresboden. Sogar Kosten und Bauzeit wurden schon kalkuliert.
Ein einzelnes Spirale-Gebäude soll nach den Plänen von Shimizu 5.000 Menschen beherbergen. Nahe der Wasseroberfläche würde eine Sphäre mit einem Durchmesser von 500 Meter schwimmen. Ein rund 15 Kilometer langer spiralförmiger Pfad würde die Sphäre mit einer Fabrik auf der Meeresboden verbinden.
Die Baukosten schätzt der Konzern auf 3 Billionen Yen (20 Milliarden Euro). Die notwendigen Technologien sollte es schon in 15 Jahren geben. Der Bau selbst würde fünf Jahre dauern. Das Geld soll nach Ansicht von Shimizu aus privaten und öffentlichen Quellen kommen.
Schwimmende Spirale
Das Ganze könnte binnen weniger Jahrzehnte Wirklichkeit werden, wenn die notwendigen Technologien entwickelt sind. Daran sind Experten von der Universität Tokio, verschiedene Ministerien und Energieunternehmen beteiligt. Die Utopie wird als Antwort auf den Klimawandel mit steigendem Meeresspiegel verkauft.
Öko-Vision von Shimizu
Die Ozean-Spirale soll ihre Energie aus dem Meer auf ökologische Weise gewinnen: Mikroorganismen sollen Kohlendioxid in Methan verarbeiten. Generatoren entlang der Spirale sollen die Temperaturunterschiede im Wasser in Strom umwandeln. Meerwasser wird mithilfe von hydraulischem Druck entsalzen.
Fotos: Shimizu
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