Mit einer intelligenten Geschwindigkeitsregelanlage will Ford in seinem neuen Van dafür sorgen, dass Fahrer Limits nicht mehr überschreiten.

Oberklasseautos haben schon seit Längerem Kameras, die Tempolimits auf Verkehrsschildern erkennen können. Bisher belassen die Fahrzeuge es aber normalerweise bei einem Hinweis an den Fahrer, der gut ablesbar im Armaturenbrett angezeigt wird. Ob er sich an die Straßenverkehrsordnung hält, ist und bleibt also seine Sache. Immerhin übersieht man die Schilder so nicht mehr.

Ford treibt die Technik in seinem ab Sommer erhältlichen neuen Van S-Max nun einen Schritt weiter: Der optional erhältliche Intelligent Speed Limiter (ISL) ist eine Kombination aus Geschwindigkeitslimitierung und Tempomatsystem, die den Wagen nur noch so schnell fahren lässt wie offiziell erlaubt. Dazu wird die Umgebung laufend auf Schilder gescannt. Ergänzt wird dies durch Daten vom Navigationssystem, das sich auch per Internet mit aktualisierten Verkehrsdaten auf den neuesten Stand bringen lässt. Wichtig ist diese Datenquelle auch auf langen Landstraßen, bei denen die Schilder in großen Abständen stehen und die Bilderkennung sie womöglich zu spät wahrnimmt.

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Der Ford bremst dabei nicht mit dem regulären Bremssystem, um sich an Geschwindigkeitsbeschränkungen zu halten – stattdessen schränkt er die Treibstoffzufuhr elektronisch ein. Das soll für den Fahrer weniger störend sein, per Tonsignal gewarnt wird er zusätzlich. Der Intelligent Speed Limiter arbeitet im Geschwindigkeitsbereich von 20 bis 200 Kilometern pro Stunde. Kleinere Sünden sind dabei erlaubt: 10 km/h darf man das Limit noch überschreiten. Zudem wird es per Kickdown kurzfristig abgedreht. Auch Überholverbote kennt das System, diese werden allerdings nur in der Instrumententafel angezeigt, eine technische Ausscherblockade gibt es (noch) nicht.

Ford vermarktet den ISL nicht nur als Sicherheitsfunktion, sondern will seinen Kunden mit der Technik auch teure Bußgelder ersparen. Fahrer hätten niemals so stark auf Geschwindigkeitsbegrenzungen achten müssen wie heute, so das Unternehmen. Preise für die Technik wurden noch nicht genannt – den Gegenwert ein paar saftiger Knöllchen dürfte sie aber kosten.

Das im S-Max verbaute Kamerasystem kann auch noch mehr: Bei langsamer Fahrt lässt sich eine 180-Grad-Ansicht des Bereichs vor dem Auto aufrufen, um beim Manövrieren sowie in unübersichtlichen Situationen einen besseren Überblick des Geschehens zu erhalten.

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VergrößernIn der Instrumententafel zeigt der S-Max, wie viel man maximal fahren darf. Bild: Ford

Der Van bietet ansonsten die heute üblichen Sicherheits- und Komfortsysteme besserer Fahrzeuge: Dazu gehört auch ein Radarsensor mit Notbremse, der auch Fußgänger erkennen kann und ansonsten das Auffahren auf andere Fahrzeuge etwa in Staubereichen verhindern soll.

Zudem gibt es eine Lichtautomatik, mit der andere Straßenverkehrsteilnehmer in der Nacht nicht mehr geblendet werden sollen. Auch hier kommt eine Kamera zum Einsatz, die entgegenkommende Fahrzeuge auf eine Distanz von bis zu 800 Metern erkennen kann. Die Lenkung wird automatisch an niedrige Geschwindigkeiten angepasst, was das Einparken erleichtern soll. (Ben Schwan) / (bsc)

http://www.heise.de/tr/artikel/Nie-mehr-zu-schnell-2596128.html

06.05.2015 | 530 Aufrufe

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