Extreme Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit kennzeichnen das Wetter in Katar. Siemens testet dafür seine Avenio-Straßenbahnen im Klima-Wind-Kanal des Rail Tec Arsenal (RTA) in Wien auf Temperaturbereiche von null bis über 40 Grad Celsius.

2016 werden in Doha, der Hauptstadt von Katar, 19 Avenio-Straßenbahnen oberleitungsfrei fahren. Sie sind mit dem Energiespeichersystem vom Typ Sitras HES von Siemens ausgerüstet, das bei kurzen Stopps an den Haltestellen aufgeladen wird. Eine leistungsfähige Klimaanlage und eine spezielle Abschattung auf dem Dach schützen vor der Sonnenstrahlung und den hohen Außentemperaturen im Wüstenstaat.

Bevor die Tram allerdings nach Doha geht, wird sie im Klima-Wind-Kanal zahlreichen Tests unterzogen. Zur Simulation der Umgebungsbedingungen wird ein Avenio, der 27 Meter lang und 2,55 Meter breit ist, komplett in die Klimakammer geschoben und verschiedenen Testszenarien unterzogen. Im Innenraum des Wagens simulieren dabei Luftbefeuchter und Heizmatten die künftigen Fahrgäste. Die Sonneneinstrahlung wird künstlich durch ein Sonnenfeld erzeugt und so kann die Sonnenintensität bis zu einer Bestrahlungsstärke von 1000 Watt pro Quadratmeter variiert werden.

So wird ermöglicht, dass sowohl der Winter- als auch der Sommerbetrieb exemplarisch getestet werden können. Die Messdaten zeigen, ob die Klimasteuerung in den Temparaturbereichen von null bis über 40 Grad einwandfrei arbeitet. Getestet wird beispielsweise, ob in einer vollbesetzten Straßenbahn bei mehr als 40 Grad Außentemperatur und einer Luftfeuchte von rund 30 Prozent eine vordefinierte Innenraumtemperatur von 25 Grad Celsius eingehalten wird und die Fahrgäste stets mit genügend Frischluft versorgt sind.

Getestet werden ebenfalls verschiedene Ladezyklen des Hybrid-Energiespeichersystem Sitras HES in allen Temperaturbereichen. Die Straßenbahnen für Katar werden am Siemens Standort Wien Simmering gefertigt, wo der weltweite Geschäftsbereich Urban Transport seinen Hauptsitz hat.

08.05.2015 | 590 Aufrufe

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